Was macht man als Gießereimechaniker?
Schreibtischjob und Büroarbeit interessiert dich überhaupt nicht? Metall schmelzen und in Form bringen dafür umso mehr? Der Beruf des Gießereimechanikers oder der Gießereimechanikerin bietet dir genau das. Deine Hauptaufgabe ist es, Gussformen zu fertigen, um damit aus geschmolzenem Metall Bauteile zu gießen. Dabei kann es sich um allesmögliche handeln, vom Zahnrad bis hin zur Schiffschraube. Je nachdem, welches Bauteil gefordert ist, planst du dafür unterschiedlichste Gussformen, zum Teil sogar so, dass Hohlräume im Metall entstehen können. Hierfür nutzt du mitunter computerbasierte Modellsoftware, also CAD und CAM-Technik. Sobald die Gussform steht, geht es an den Schmelzofen. Bei Temperaturen von über Tausend Grad schmilzt du Metalle und bringst sie ins richtige Mischverhältnis. Außerdem achtest du darauf, dass sich keine Luftblasen bilden, die später die Belastbarkeit beeinträchtigen. Dann geht es in die heiße Phase: Du füllst das geschmolzene Metall in die vorbereitete Gussform. Im Anschluss heißt es dann warten, bis das Bauteil ausgekühlt ist. Aber deine Arbeit endet nicht hier. Schließlich muss auch kontrolliert werden, ob das Endprodukt mit den Vorgaben übereinstimmt. Während du die Maße mit den Bauplänen abgleichst, kontrollierst du auch, ob sich Risse gebildet haben. Wenn es nötig ist, nimmst du die Feile zur Hand und sorgst für den nötigen Feinschliff. Als Gießereimechaniker wirst du auf jeden Fall zum absoluten Metallexperten.
Wo wirst du gebraucht?
In der Gießereimechanik bestimmen große Schmelzöfen dein Arbeitsumfeld. Sie kommen besonders in den Gießereien der Hütten- und Stahlindustrie oder des Werkzeugbaus zum Einsatz. Natürlich ist dieser Arbeitsplatz eine Herausforderung. Flammen, geschmolzenes Metall und hohe Temperaturen sind fester Bestandteil deines Alltags. Gleiches gilt auch für die Schutzkleidung, die du trägst, um dich vor Hitze und Funken zu schützen.
Was solltest du mitbringen?
In deiner dualen Ausbildung zum Gießereimechaniker oder zur Gießereimechanikerin wirst du dich gut zurechtfinden, wenn du warmes Klima gut abkannst und wenn du keine Angst davor hast, dir die Hände schmutzig zu machen. Außerdem wäre es toll, wenn du mindestens einen Hauptschulabschluss vorweisen kannst und körperlich belastbar bist. Wenn du zum Beispiel in einem Sportverein bist oder regelmäßig Fitnesstraining betreibst, bringst du schon einmal gute Vorrausetzungen mit. Du arbeitest mit hohen Temperaturen und auch mit Chemikalien, die dir als Form- und Hilfsstoffe beim Schmelzen dienen. Da sind natürlich auch Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein gefragt. Bei aller Vorsicht darf aber auch dein Interesse an Technik und Metallverarbeitung nicht zu kurz kommen.
Deine Ausbildung im Überblick
- Dauer 3,5 Jahre
- Theorie in der Berufsschule, Praxis im Ausbildungsbetrieb
- Ausbildungsinhalte von Metallbearbeitungstechniken über Gussverfahren bis hin zu handwerklichen Fähigkeiten und Arbeitstechniken.
- Nach deiner dualen Ausbildung in der Gießereimechanik hast du weiterhin die Möglichkeit, dich fortzubilden. Mit etwas Berufserfahrung im Gepäck kannst du beispielsweise die Meisterprüfung ablegen. Mit dem Meistertitel der Fachrichtung Gießerei hast du die Voraussetzungen, um ein eigenes Unternehmen zu gründen und selbst auszubilden. Das macht Sinn, denn es gibt viel zu wenige Fachkräfte in der Gießereitechnik und eine sehr große Nachfrage. Aber auch ein Studium in Konstruktionstechnik oder Maschinenbau ist eine gute Perspektive.